Hier finden Sie Informationen zur Diagnose und Codierung von Fahrzeugen der Marken:

Allgemeines Wissen über Chiptuning

Was ist überhaupt Chiptuning (Kennfeldoptimierung)?

Beim Chiptuning werden die Kennfelder des Motorsteuergeräts eines Fahrzeugs ausgelesen, verändert und wieder ins Motorsteuergerät geschrieben. Das wird meist zur Steigerung der Leistung des Fahrzeugs gemacht. Dabei erhöhen sich die Werte der Leistung (PS/KW), das Drehmoment (NM) und die Höchstgeschwindigkeit.
Neben der reinen Leistungssteigerung können auch Anpassungen durchgeführt werden, die teilweise die Leistung zusätzlich erhöhen. Dabei kann beispielsweise die Abgasrückführung (AGR) und der Diesel-Partikelfilter-Regeneration (DPF) deaktiviert werden. Auch kann die Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit (VMAX) deaktiviert werden.
Zusätzlich zur Erhöhung der Leistung des Fahrzeugs wird meist auch eine Kraftstoff-Ersparnis erreicht, falls die selbe Fahrweise beibehalten wird, wie vor der Optimierung.

Wie wird das Chiptuning durchgeführt?

Beim Chiptuning werden die Kennfelder des Motorsteuergeräts ausgelesen, bearbeitet und wieder auf das Motorsteuergerät geflasht. Das Auslesen und Flashen ist inzwischen bei vielen Fahrzeugen über die OBD2-Dose möglich und dauert ca. 5-30 Minuten. Da die meisten professionellen Chiptuner die verschiedenen Steuergeräte bereits sehr gut kennen, geht auch die Optimierung der Kennfelder inzwischen recht schnell und dauert ca. 30 – 60 Minuten. Wenn also alles gut läuft, ist man nach einer Stunde fertig.
Besonders bei neueren, aber auch exotischeren Fahrzeugen ist das Auslesen und Flashen über die OBD2-Schnittstelle nicht immer möglich. In diesem Fall muss meist das Motorsteuergerät ausgebaut werden. Danach wird es „auf dem Tisch“ an den Flasher angeschlossen und ausgelesen und beschrieben. Dazu müssen manche Steuergeräte geöffnet werden. Auch in diesem Fall ist das Chiptuning bei Profis nach 1-2 Stunden abgeschlossen.

Welche Mehrleistung (PS,NM,km/h) kann ich bei meinem Fahrzeug erwarten?

Das ist immer abhängig von der Motorisierung. Wenn es sich um reine Sauger (ohne Turbolader, Pumpe-Düse und Kompressor) handelt, ist meist nur eine sehr geringe Mehrleistung (+10-15PS) möglich. Hier lohnt sich die Optimierung eher seltener und ist kaum spürbar.
Anders sieht das bei Fahrzeugen mit Turbolader, Pumpe-Düse und Kompressoren aus. Da Diesel-Fahrzeuge oftmals mit Turboladern versehen werden, haben diese großes Optimierungs-Potential. Hier können leicht Mehrleistungen ab 30 PS erreicht werden, die anschließend das Fahrgefühl stark verbessern.
Gerne teilen wir Ihnen mit, was an Ihrem Fahrzeug möglich ist. Kontaktieren Sie uns einfach per Email: chiptuning@obdexpert.de

Was kostet das Chiptuning?

Die Kosten sind abhängig vom im Fahrzeug verbauten Motorsteuergerät und dem damit verbundenen Aufwand. Ein Chiptuning per OBD2 ist im Allgemeinen günstiger als wenn das Motorsteuergerät ausgebaut und geöffnet werden muss. Auch das Chiptuning neuerer Fahrzeug ist teurer als das Chiptuning an älteren Fahrzeugen. Das hängt zum einen damit zusammen, dass die Chiptuner regelmäßig neue Geräte und Lizenzen erwerben müssen, um Chiptuning durchführen zu können. Zum anderen hängt es damit zusammen, dass der Aufwand bei aktuelleren Fahrzeugen meist höher ist.

Im Schnitt kann für eine vollständige Optimierung mit Kosten von 500 – 1000 Euro gerechnet werden.

Schadet Chiptuning meinem Motor?

Die Antwort auf diese Frage lautet wie so oft: Es kommt drauf an.
Es existieren „Chiptuner“, die eine enorme Leistung versprechen, und diese auf Teufel komm raus erreichen. Dabei werden Motor-Schutzmechanismen außer Kraft gesetzt, wodurch es zu Schäden am Motor kommen kann.
Auch können Bestandteile des Motors durch die Mehrleistung stärker belastet werden, was zu einem höheren Verschleiß führen kann.
Wenn allerdings eine Leistungs-Optimierung im vernünftigen Rahmen durchgeführt wird und die Motor-Schutzmechanismen weiterhin aktiviert bleiben, ist ein höherer Verschleiß vernachlässigbar.
Alle Fahrzeughersteller bzw. Steuergeräte-Hersteller entwickeln die Kennfelder der Steuergerät so, dass eine Leistungsreserve vorhanden ist, die beim Chiptuning genutzt werden kann. Die Hersteller haben dafür verschiedene Gründe. Unter anderem müssen die Motoren auch bei extremen Temperaturen (-50°C in Sibirien bis 50°C in der Wüste) und Luftdrücken funktionieren.
Zum anderen werden Motorleistungen aufgrund von steuerlichen Gründen oder einer Verkaufsstrategie gedrosselt.

Ist Chiptuning legal?

Selbstverständlich können wir hier keine Rechtsberatung durchführen, es handelt sich hier also nur um unsere Meinung bzw. Betrachtung der Rechtslage:

Hier verhält es sich wie mit den meisten Änderungs- und Tuning-Maßnahmen:
Durch die Veränderung der Fahrzeug-Leistung kann es dazu kommen, dass die Betriebserlaubnis entfällt. Um erneut eine Betriebserlaubnis zu erhalten, ist eine Abnahme (TÜV/DEKRA) notwendig. Dazu kann es wiederum notwendig sein, weitere Änderungen am Fahrzeug durchzuführen (Bremsanlage, etc.).

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